Löschmitteltank eines Hochsee-Feuerlöschschiffes

Ein Hochsee-Feuerlöschboot ist fast ausschließlich nur ein großer Tank für das Löschmittel

Ein Hochsee-Feuerlöschboot besteht fast ausschließlich nur aus einem großen Tank für das Löschmittel und den zugehörigen Pumpen. Dem Löschmittel sind chemische Zusätze beigemischt, die sehr aggressiv auf die üblichen Beschichtungen im Inneren des Löschmitteltanks wirken. Daher kommt der Wahl des Beschichtungsstoffes und des Beschichtungssystems eine sehr große Bedeutung zu, denn während einer erforderlichen Neubeschichtung des inneren Schiffskörpers darf das Feuerlöschboot nicht aus dem Wasser genommen werden. Somit ist die zu beschichtende Stahlwand immer von außen mit kaltem Wasser umspült und die Feuchtigkeit der wärmeren Umgebungsluft schlägt sich innen sofort darauf nieder.

In dem hier vorgestellten Fall entschied man sich wegen der physikalischen und wirtschaftlichen Vorteile für das KOREL-Verfahren. Der Auftrag zur Neubeschichtung der Feuerlöschtanks umfaßte alle drei vorhandenen Feuerlöschbote im Hochseehafen von Rotterdam. Aus Sicherheitsgründen mußte jedes der drei Schiffe jedoch auch während der Beschichtungsarbeiten jederzeit einsatzfähig und damit im Wasser bleiben.

Die Beschichtung im Tank des im Wasser befindlichen Hochsee-Feuerlöschboots

Die Bearbeitung der Schiffe erfolgte nacheinander. Der erste Arbeitsgang bestand aus dem Entfernen der alten Korrosionsschutzbeschichtung mittels Sandstrahlen. Diesem schloß sich dann die eigentliche Neubeschichtung auf die über den Taupunkt erwärmte wasserfreie blanke Oberfläche an. Genauere Angaben zum Beschichtungsstoff, zur Anzahl der Schichtfolgen und zur Gesamtschichtdicke liegen dem Verfasser momentan noch nicht vor und werden gegebenenfalls nach der Durchsicht des Nachlasses des Firmengründers Felix von Rüling noch nachgetragen.

Wie das Schicksal so spielt, waren zwei der drei Boote bereits fertig beschichtet und das dritte zu etwa 75 % fertig, als Feueralarm die Beschichtungsarbeiten jäh unterbrach. Die beiden ersten Feuerlöschboote liefen sofort aus. Das dritte mußte die Beschichtungsmannschaft auf dem schnellsten Weg verlassen. Nach dem Befüllen der fast fertiggestellten Tanks mit Löschmittel lief auch dieses zur Brandbekämpfung aus.
Nach Abschluß der Brandbekämpfung kehrten die Boote zurück. Für das noch nicht fertiggestellte Feuerlöschboot entschied der Auftraggeber, den unfertigen Tank nochmals zu Sandstrahlen und die gesamte Beschichtung zu wiederholen. Für das Sandstrahlen rechnete man mit einem zeitlichen Aufwand von maximal einem Arbeitstag.

Wie sich dann aber herausstellte, war die gerade erst wenige Stunden alte, noch unfertige Beschichtung bereits derart gut ausgehärtet und mit dem Untergrund verhaftet, daß statt dem einen kalkulierten Tag dann drei Tage für das Sandstrahlen benötigt wurden.
Wieder einmal hatte das KOREL-Verfahren die Fachwelt mit seinen verfahrensspezifischen Eigenschaften und Fähigkeiten sehr positiv überrascht.

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